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Geocaches am Eisenhammer
Wenn auch bewusst gut versteckt und möglichst im Verborgenen, ist Geocaching in Roth schon lange eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung: Weltweit gibt es derzeit über 3,2 Millionen Geocaches. Und genau 1.115 davon befinden sich im Landkreis Roth. Damit gehört der Landkreis Roth zu den Top 10 Geocache-Landkreisen in Bayern. „Man kann da schon von einer kleinen Hochburg sprechen“, so Bernd Bachmann, der seit Anfang Juli im Rothgrund, genauer gesagt am Eisenhammer, nun zwei neue Caches platziert und „gepublisht“, d. h. im Internet auf www.geocaching.com veröffentlicht, hat.
Roths Erster Bürgermeister Ralph Edelhäußer, die Tourismus-Chefin Anke Freiman sowie der Schmied des Eisenhammers Robert Mullee freuten sich sehr, mit Bernd Bachmann auf eine geführte Entdeckungstour zu gehen – ohne natürlich zu viel vom Cache zu verraten. Außerdem überreichten sie ihm als kleines Dankeschön für das tolle Engagement zwei Roth-Tassen mit süßem Inhalt und Robert Mullee versprach ihm eine Schmiedevorführung im Eisenhammer.
Die beiden neuen Suchziele entstanden in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Roth, dem Museum Historischen Eisenhammer und der Stadt Roth. Der eine Geocache befasst sich mit dem alten Lufthammer, der oben am Parkplatz aufgestellt ist. „Kurioser Weise halten den viele für den Historischen Eisenhammer. Die wahre Perle liegt aber einen guten Steinwurf weiter, unten an der Roth“, schmunzelt der passionierte Geocacher. Die tolle Location und das Lebenswerk von Fritz Schäff, dem letzte Schmied des Eisenhammers, haben Bachmann besonders beeindruckt. In seinem zweiten Geocache, geht es deshalb darum, auf den Spuren von Fritz Schäff zu wandeln und so den Historischen Eisenhammer zu erkunden. Von Station zu Station sind dabei kleine Rätsel zu lösen, die letztendlich zum finalen Versteck führen. Im Fachjargon nennt sich diese Variante dann Multi-Cache.
Ein Geocache ist ein Behälter, den jemand versteckt und die Koordinaten dazu im Internet veröffentlicht hat. Andere Personen versuchen dann, mittels GPS oder Smartphone, den Geocache aufzuspüren. Weil es dem bekannten Kindheitsspiel sehr ähnelt, wird Geocaching gerne auch als Schnitzeljagd 2.0 bezeichnet. Neu dabei ist, dass hierzu moderne Satelliten-Technik benutzt wird. Und als Anreiz ist in den Behältern meist eine Kleinigkeit hinterlegt, die der Finder mitnehmen bzw. durch eine wiederum selbst mitgebrachte Überraschung austauschen kann. Im Cache direkt am Museum ist zudem für die ersten fünf Finder eine besondere Belohnung enthalten: Jeweils eine Eintrittskarte für das Museum Historischer Eisenhammer.
Bachmann betreibt Geocaching nun schon seit sieben Jahren und hat selbst bereits rund dreißig Geocaches gelegt. Gerne bindet er dabei lokales Kulturgut in seine Caches ein, wie z. B. das Schloss Ratibor oder den Märchenbrunnen im Stadtpark. „Es geht ganz oft darum, dem Suchenden besonder Plätze zu zeigen, an die er ohne Geocaching nie gekommen wären. Und davon hat die Stadt Roth ja einige.“ erklärt der Rother Geocacher. Bei weiteren Geocaches im Stadtgebiet, die andere Geocacher gelegt haben, geht es beispielsweise um ein Bildersuchrätsel innerhalb der Altstadt, die Rother Brunnen oder um das Walzwerk neben dem Fabrikmuseum. Ein zusätzliches Anliegen sei Bachmann als Geocacher mit seinen Kollegen aus dem Eventteam Roth, Veranstaltungen für Geocacher zu organisieren und zugleich Positives für die Umwelt zu tun. In den letzten Jahren haben die Geocacher beispielsweise den Müll aus den Grünflächen und Parks der Stadt Roth entfernt, den Forscherteich der Umweltstation am Rothsee gesäubert, neue Bienenweiden angelegt und die Muschelplage am Rothsee bekämpft. „Weil die Geocacher ihr Hobby überwiegend in der freien Natur ausüben, liegt ihnen ihr ‚Spielplatz‘ besonders am Herzen“, begründet Bachmann die Motivation des Eventteams Roth, solche Events auszurichten. Durchschnittlich siebzig Teilnehmer je Veranstaltung zeigen, dass sie dabei auf dem richtigen Weg sind.
Wer das Geocaching ausprobieren möchte, findet unter www.geocaching.com weitere Infos. „Und wer andere Geocacher kennen lernen will, besucht am besten einen der Stammtische, die einmal im Monat stattfinden, sobald dies aufgrund der Corona-Pandemie wieder möglich ist“, so der Tipp von Bernd Bachmann. Die Stammtische werden ebenfalls unter der o. g. Plattform veröffentlicht.