Stadt Roth (Druckversion)

Wie soll die Stadt Roth in 20 Jahren aussehen?

Das fortgeschriebene Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) schaut auf die ganze Stadt, insbesondere auf die Altstadt und will Antworten liefern

Im Stadtentwicklungskonzept aus dem Jahr 2009 wurde bereits die gesamte Stadt auf Erfolge, Missstände und Veränderungsmöglichkeiten hin durchleuchtet. Seitdem hat sich vieles getan. Die Stadt Roth hat sich in der Metropolregion Nürnberg weiterentwickelt. Aber auch die Rahmenbedingungen und Anforderungen an eine Kommune haben sich seither  verändert. Daher steht die Fortschreibung, d.h. die Aktualisierung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) an, womit das Büro UmbauStadt, ein  Team von Stadtplaner*innen und Architekt*innen, beauftragt wurde.

Neben der Erarbeitung des ISEK werden vorbereitende Untersuchungen (VU) zu dem am 30.08.2022 im Stadtrat beschlossenem Gebiet "Erweiterte Innenstadt" durchgeführt. Die VU wurde im ISEK-Bericht verknüpft. Im Ergebnis der VU ergehen Vorschläge für die Festlegung von Sanierungsgebieten und eines Stadtumbaugebietes.

Das Thema Einzelhandel sollte im Rahmen des ISEK genauer analysiert werden, weshalb das Einzelhandelskonzept ebenso fortgeschrieben wurde. Der Entwurf des Einzelhandelskonzeptes wird gemeinsam mit dem ISEK / der VU im Rahmen der Beteiligung veröffentlicht.

Bürger*innen haben im Zeitraum vom 12. September bis zum 12. Oktober 2023 die Möglichkeit, eine Stellungnahme zu den Unterlagen abzugeben. Weitere Informationen zur Beteiligung und zu den Unterlagen sind hier nachzulesen.

Bürger*innenveranstaltung 04. Oktober 2023

Am 04. Oktober 2023 gab es eine weitere Bürger*innenveranstaltung zum ISEK in der Kulturfabrik geben, zu der alle Bürger*innen herzlich eingeladen sind.

Im Rahmen des Events wurden die Ergebnisse und vorgeschlagenen Maßnahmen vorgestellt.

Bürger*innen konnten sich erneut im Planungsprozess zur Stadtentwicklung der nächsten zehn bis fünfzehn Jahre einbringen, bevor der Endbericht finalisiert wird.

Die Veranstaltung konnte auch über einen Livestream von zuhause aus mitverfolgt werden. 

Hier finden Sie die Aufzeichnung des Livestreams. 

Hier (PDF-Datei) finden Sie eine schriftliche Zusammenfassung der Abschlussveranstaltung.

Was wird im Projekt berücksichtigt?

Die Zielsetzungen für die Zukunft der Stadt sind sehr konkret. Da ist die anstehende Revitalisierung des LEONI-Geländes, die Quartiersentwicklung in der westlichen Altstadt oder  auch die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes. Durch Gesetzesänderungen, den Klimawandel und weitere Kriterien gibt es viele neue Anforderungen an eine Stadt, z.B. beim  Wohnen, im Klimaschutz, beim Flächensparen oder bei Verkehr und Mobilität. Das Entwicklungskonzept wird möglichst viele dieser Aspekte „integrieren“, gegeneinander abwägen oder in Deckung bringen. Auch Themen wie Kultur, soziale Angebote, Einzelhandel oder Gewerbe sollen berücksichtigt werden. Vorhandene Planungen fließen in den integrierten  Ansatz ebenfalls mit ein. Die Absicht dabei ist klar: Die Stadt soll als Anziehungspunkt, als alltägliches Lebensumfeld und attraktiver Aufenthaltsort erhalten und verbessert werden.

In einem zweiten Vertiefungsschritt finden Vorbereitende Untersuchungen (VU) für die zentrale Altstadt statt. Hier wird der Ist-Zustand von Gebäuden, Straßen und Plätzen  ausgewertet, um Empfehlungen für ein potentielles Sanierungsgebiet abzuleiten. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der VU ist das LEONI-Gelände, auf dem nach dem Abzug der bisherigen Produktion ein lebendiges Stadtquartier entstehen soll. Hierfür bereitet die Stadt parallel die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs vor. Dank der exponierten Lage durch die Nähe zum Naturraum der Rednitz, zur Altstadt und zum Bahnhof kann hier ein Stadtquartier mit überregionaler Bedeutung geschaffen werden. Das Ergebnis von ISEK und VU soll zum Ende des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Im Prozess enthalten sind unter anderem auch eine Bestandsaufnahme, Bürgerbeteiligungen und  Analysen. Dadurch soll ein Leitfaden für die zukünftige Stadtentwicklung entstehen, der die aktuellen Gegebenheiten und Herausforderungen berücksichtigt. Mit dem dann  vorliegenden Konzept kann die bauliche Aufwertung von Plätzen und Straßen gefördert werden. Auch sollen bürgerschaftliche Aktivitäten zur Stadtentwicklung weiter unterstützt  werden. Und schließlich bekommen Eigentümer*innen in einem zukünftigen Sanierungsgebiet in der Kernstadt besondere Anreize zur Gebäudesanierung.

Als Ansprechpartnerinnen für das Projekt stehen Ihnen Michaela Schachlitz (Sachgebietsleitung Stadtplanung) und Christine Freitag (Städtebauförderung) zur Verfügung. 

Auftaktveranstaltung am 26. Oktober 2022

Stadtentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe! Bei aller Fachexpertise aus Verwaltung und dem Planungsteam sollen im Verlauf des ISEK-Prozesses Bürger*innen stark mit  eingebunden werden. Die Rother*innen wurden als „Fachleute des Alltags“ herzlich dazu eingeladen, bei der Auftaktveranstaltung zum ISEK am 26.10.2022, 18 Uhr in der Kulturfabrik  mitzumachen. Hier konnten die Arbeitsergebnisse der Planer mit der bürgerschaftlichen Einschätzung zur Rother Stadtzukunft verglichen und diskutiert werden. Eine digitale Teilnahme an der Veranstaltung war über einen Livestream möglich.

>>> Den Mitschnitt der Auftaktveranstaltung finden Sie hier <<<

Im Laufe der Veranstaltung gab es für die Besucher vor Ort die Möglichkeit, ihre Ideen und Anmerkungen auf Plakaten festzuhalten. Auch digital konnten Ideen über ein Conceptboard mit eingebracht werden: 

>>> Das Conceptboard finden Sie hier <<<  

Zusammenfassung der Auftaktveranstaltung vom 26. Oktober 2022

Das Bürger*innenforum fand am 26. Oktober um 18 Uhr in der Kulturfabrik in Roth statt. Die Veranstaltung stieß in der Bevölkerung auf reges Interesse, neben einer Teilnahme vor Ort konnte man sich auch online in einem Livestream beteiligen. Auch die Interaktion im Kreativprozess wurde durch die Verwendung eines digitalen Conceptboards möglich gemacht.

Die Begrüßung und Einführung erfolgten durch den Bürgermeister der Stadt Roth Andreas Buckreus. Das Büro UmbauStadt führte im Anschluss durch die Präsentation. Hier wurde kurz der Anlass zum ISEK sowie die Bestandteile des Konzeptes erklärt. Nach einer kurzen Zusammenfassung der Analysepunkte startete für die Teilnehmer*innen der aktive Teil. Plakate wurden im Foyer der Kulturfabrik im Rahmen einer Rundschau präsentiert und boten verschiedene Möglichkeiten der Interaktion. Sie informierten zu den verschiedenen Themenschwerpunkten des ISEKs, die durch Kommentare ergänzt werden konnten. In einem generischen Ideenspeicher konnten Anmerkungen, Einwände, Kritik und Vorschläge gleichermaßen frei geäußert werden. Begleitet wurde das Forum durch die Ansprechpartner*innen der beteiligten Büros sowie der Stadt Roth.

Zusammenfassung der Anregungen / Anmerkungen der Bürger*innen:

Die Rother*innen schätzen ihre Stadt. Die Einbettung in den Naturraum, die Anbindung an das fränkische Seenland und die Lage in waldreicher Umgebung steigern die Wohnqualität von Roth. Auch die schnelle Erreichbarkeit von und nach Nürnberg unterstreichen die wichtige Positionierung in der Metropolregion. Im städtischen Maßstab ist man mit dem Versorgungsangebot generell zufrieden. Das Potenzial der Stadt der kurzen Wege und des Zugangs zum Wasser an den Flüssen wird aber nach der Meinung der Bürger*innen nicht überall vollends ausgeschöpft. Besonders fiel der starke Wunsch nach einer deutlich zu verbessernden Radwegeinfrastruktur auf - hier wird der Bedarf einhellig gesehen. Gleichzeitig wäre die Innenstadt von Roth barrierefrei und mit dem Fokus auf eine fußläufige Erreichbarkeit deutlich repräsentativer als im autofokussierten Status Quo. Im angrenzenden und zu entwickelnden LEONI-Gelände wird das größte städtebauliche Potenzial der Stadt gesehen. Roth habe hier die Chance, mit diesem Projekt in der klimagerechten Stadtentwicklung als Musterstadt hervorzustechen. Diese Aufgabe anzugehen, lag im Sinne vieler Rother*innen, deren Vorschläge während der Veranstaltung einen positiven Charakter von Gemeinschaft und dem Dialog der verschiedenen Interessensgruppen besaßen.

Als Ansprechpartnerin stehen Ihnen Michaela Schachlitz (Sachgebietsleitung Stadtplanung) und Christine Freitag (Städtebauförderung) zur Verfügung. 

Jugendworkshop am 01. März: Möglichkeit zur Mitbestimmung für Jugendliche von 12 - 18 Jahren

Bei der Bürger*innen-Werkstatt im Oktober 2022 waren nur wenige Jugendliche anwesend. Da wir die Meinung von jungen Leuten unbedingt mit ins Projekt einfließen lassen wollen, fand am 01. März 2023 am Vormittag während des Schulbetriebes ein Jugendworkshop in der Realschule Roth statt.

Insgesamt haben von der Realschule Roth, dem Gymnasium Roth und der Schule am Stadtpark ca. 55 Schüler*innen an dem Workshop teilgenommen und viele Anregungen und Ideen zu gesellschaftlich wichtigen Themen wie Klimaschutz, Umwelt, Freizeit oder Mobilität eingebracht. Die Stadt Roth dankt allen Schüler*innen fürs Mitmachen und den Schulen für die Unterstützung bei dem Workshop, die Bereitstellung des Raumes und die Organisation der Schüler*innen.
 

Zusammenfassung des Jugend-Workshops

Am 01.03.2023 fand am Vormittag während des Schulbetriebs ein Jugendworkshop in der Realschule Roth statt. Zu den ISEK-Punkten, als auch gesellschaftlich wichtigen Themen Klimaschutz, Umwelt, Freizeit, Einzelhandelsangebote, Mobilität und der Perspektive des Gehens oder Bleibens wurden von 55 Schüler*innen Ideen, Wünsche und
Verbesserungsvorschläge gesammelt.

Hierbei konnten Schüler*innen aller Rother weiterführenden Schulen teilnehmen. Zielgruppenorientierte Workshops und Beteiligungsformate besitzen auch in Entwicklungskonzepten wie dem ISEK eine wichtige Rolle, um in diesem Falle den spezifischen Bedarfen und Anliegen der Jugendlichen ein Gehör zu verschaffen.

Der Workshop setzte hier zwischen dem Abschluss der Analyse und der Formulierung von Leitbild und Maßnahmen an. So sind die Anmerkungen der Kinder und Jugendlichen zum einen für die Verbesserung des momentanen Angebots wichtig, aber hinsichtlich der Entwicklung Roths bis 2040 im ISEKProzess auch für eine langfristige Perspektive der heranwachsenden nächsten Generation.

Im Workshop wurde zur Einführung auf spielerische Art und Weise den Schüler*innen näher gebracht, was Stadtplanung alles bewirken kann und wie es um den ISEK-Prozess in Roth bestellt ist. Der Bezug sollte mittels der Alltagsmobilität der Kinder und Jugendlichen hergestellt werden, da diese für alle ein unmittelbar greifbares Thema darstellt. Folgend wurde der Stadtbezug hergestellt. Über den Fachbezug zur Mobilität sollte der sog. Modal Split dahingehend verwendet werden, um den Platzbedarf der Menschen im öffentlichen Raum der Stadt Roth zu diskutieren und die Flächenverteilung zu hinterfragen. Dabei wurden Ideen gesammelt, was Bürger*innen machen 
könnten, wenn der Platz fair verteilt wäre. Anschließend wurde dann durch die Arbeit am Plan das ISEK-Zielgebiet genauer unter die Lupe genommen.
Begleitet wurde der Workshop durch die Ansprechpartner*innen des beteiligten Büros sowie der Stadt Roth. 

Anders als in der vorangegangenen Bürger*innenveranstaltung wurde den Jugendlichen kein thematisch spezifisches Cluster der ISEK-Themen in der Formulierung von Verbesserungsvorschlägen, Bedarfen und mitzuteilenden Punkten gegeben. Dadurch wurde im Format des Workshops klar, welche spezifischen Bedürfnisse sie in ihrer momentanen Lebensphase haben, welche Themen die Jugendlichen besonders wichtig finden und wie sie diese in Relation zur Stadt Roth sehen. Im Dialog vor Ort wurde dann klar, dass vor Allem die Bereiche Mobilität, Freizeitangebote, Einzelhandelsangebote und die Nutzung öffentlicher Räume im Fokus der Jugendlichen stehen.

Im Themenbereich der Mobilität zeigte sich, dass die Angebote generell als akzeptabel bezeichnet wurden, jedoch oft der Wunsch nach einem verbesserten Radwegenetz aufkam. Bei der Wahl des Verkehrsmittels wäre ebendieses ausgebaute Angebot an Radwegen eine Voraussetzung für eine vermehrte Nutzung. Außerdem wurden konkret verortbare Bereiche genannt, in denen die Radwegeinfrastruktur entweder schlecht oder gar nicht vorhanden ist, aber ein hoher Bedarf gesehen wird. Eine Verknüpfung von Problematiken ergab sich zwischen der Mobilität und des Freizeit- und Einzehandelsangebotes: die Jugendlichen würden angesichts des ihrerseits
bedarfsgerechteren Angebots vermehrt nach Schwabach oder Nürnberg fahren, gleichzeitig fehle ihnen oft das Geld für die Nutzung von S- und Regionalbahnen. Hieraus ergibt sich eine gesteigerte Unzufriedenheit mit dem Angebot in Roth selbst.


Die Vorschläge und Nennungen zu Freizeitaktivitäten lassen sich wiederum in Freizeit(sport) und Einzelhandels- und Gastronimieangebote aufteilen. Hierbei bezogen sich die Nennungen vor Allem auf den Wunsch nach dem Ausbau und der Angebotserweiterung von Indoor- und Outdoorsportmöglichkeiten
Konkret wurde hier mehrfach der Skatepark genannt, wo der bestehende verbessert und der in Planung befindliche zweite gebaut werden solle.
Ebenfalls mehrfach genannt wurde der Wunsch nach einem Hallenbad in der Stadt Roth. Weiter besteht mehrfach der Wunsch nach einem Fußballkäfig, bestenfalls mit einer Doppelnutzung auch für Basketball oder aber mit Kunstrasen oder weicherem Belag. Generell entstand der Eindruck von fehlenden Schlechtwetteralternativen, weshalb manche der obenstehenden Nennungen auch indoor vorgeschlagen wurden.
Schwierig wird das Abendangebot zum Treffen und Fortgehen für Jugendliche ab 16 Jahren und junge Erwachsene in Roth gesehen, hier fehle grundsätzlich eine regulär betriebene und zielgruppenattraktive Bar oder ein Club. Auch das gastronomische Angebot in Roth wird als wenig zielgruppenorientiert speziell für Jugendliche gesehen.

Geschätzt hingegen wird grundsätzlich das Kino, wobei die Jugendlichen dieses deutlich häufiger aufsuchen würden, wäre es moderner und würde eine breitere Filmauswahl anbieten. Im Segment des Einzelhandelangebotes entsteht der Eindruck, als wären keine bis kaum Angebote über die Deckung des täglichen Bedarfes hinaus in der Stadt selbst vorhanden. Dies wird durch die mehrfache Nennung spezifischer Angebote deutlich, wobei hier die Größe der Stadt Roth und die realistische Möglichkeit der Etablierung ebendieser Angebote in einen Kontext gesetzt werden müssen.


Bei den Nennungen zu den öffentlichen Räumen stellt sich oft eine Verbindung zu den Wünschen nach öffentlichen Sport- und Freizeitorten ein. Hier kann daraus geschlossen werden, dass sich Jugendliche ein unkompliziert aufsuchbares, niederschwellig nutzbares und zeitlich nicht limitiertes Angebot an öffentlichen Sportplätzen wünschen. Weiterhin wurde der Einbezug der Flussauen und des Wassers generell in die Gestaltung und Nutzbarmachung öffentlicher Räume angebracht. Hier, aber auch an anderen Orten in der Stadt wurden verbesserte Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten genannt. 

Digitaler Ideenspeicher / Conceptboard

Weitere Ideen können jederzeit im Conceptboard eingepflegt werden: 

>>> Das Conceptboard finden Sie hier <<<  

http://www.stadt-roth.de//de/leben-wohnen/stadtentwicklungskonzept