Stadt Roth (Druckversion)

Rother Neuland

In der Stadt Roth steht das größte Projekt der Stadtentwicklung in den nächsten Jahren an: Die Neugestaltung des Rother Neulandes, also des ehemaligen LEONI-Geländes an der Stieberstraße. 

Das an die Stieberstraße angebundene Gelände der LEONI Kabel GmbH steht für eine Handwerks- und Industrietradition, die in Roth über Jahrhunderte zurückreicht. Der LEONI-Umzug ins neue Werksgelände hinterlässt eine circa sieben Hektar große Fläche, die jetzt ein neuer Teil der Stadt im Naturraum der Rednitz werden soll. Fußläufig zwischen Bahnhof und Altstadt gelegen, bietet sich das Gelände als ideale Stadterweiterungsfläche an.

Seit 2017 ist die Stadt Roth Eigentümerin des bisherigen LEONI-Geländes und möchte dort mit dem ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb zum „Rother Neuland“ ein neues, innovatives Stadtquartier schaffen. Anfang 2022 wurde Roth mit seinem Vorhaben in das Modellprojekt ‘Landstadt Bayern’ des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr aufgenommen (Nähere Informationen zu LANDSTADT BAYERN sind weiter unten einsehbar). LANDSTADT BAYERN hat zu allen Projekte der teilnehmenden Modellkommunen kurze Videos erstellt, in denen die Vorhaben näher erläutert werden. Ein Video über das Projekt "Rother Neuland" ist hier abrufbar.

2023 wurde ein nicht offener städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil für das Gebiet ausgelobt. Die Ergebnisse liegen vor. 

Ergebnisse des Wettbewerbs

Der nicht offene städtebauliche und freiraumplanerische Realisierungswettbewerb mit Ideenteil „Rother Neuland“ ist entschieden. Der vom Büro Schirmer Architekten + Stadtplaner GmbH, Würzburg mit DE BUHR LA, Landschaftsarchitektur, Sommerhausen eingereichte Entwurf geht als Sieger hervor.

Das Protokoll der Preisgerichtssitzung inkl. Bewertung der Arbeiten finden Sie hier (PDF-Datei)

Die im Rahmen des Wettbewerbes „Rother Neuland“ eingegangenen sieben Entwürfe samt zugehörigen Modelle werden vom 18. Juli bis einschließlich 28. Juli 2023 in der Kulturfabrik der Stadt Roth, Stieberstraße 7, für die Öffentlichkeit ausgestellt. Am 18. Juli 2023 wird der Erste Bürgermeister der Stadt Roth, Herr Andreas Buckreus, die Ausstellung um 16:30 Uhr eröffnen. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Wettbewerbsarbeiten bis zum 28. Juli 2023 zu den Öffnungszeiten der Kulturfabrik zu besichtigen (Di-Do 9 bis 15 Uhr, Fr 9 bis 12 Uhr). Zusätzlich bietet das Bauamt Führungen durch die Ausstellung an folgenden Tagen an:

  • 19.07.2023
  • 20.07.2023
  • 27.07.2023 jeweils von 18 bis 19 Uhr sowie zusätzlich
  • 27.07.2023 von 9 bis 10 Uhr

Eine separate Anmeldung zu den Führungen ist nicht notwendig.

Chronologie

Die Stadt Roth führte für die Entwicklung des ehemaligen LEONI-Geländes im Jahr 2023 einen nicht offenen städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil durch.

  • Am 16. Januar 2023 fand eine Bürger*innenveranstaltung statt, bei der alle Anwesenden vor Ort und Teilnehmenden online ihre Ideen mit einbringen konnten.
  • Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 28. Februar 2023 den Auslobungstext für den Wettbewerb beschlossen.
  • Am 03. März startete der Wettbewerb, die Preisgerichtssitzung fand am 15. Juni 2023 statt.
  • Am 20. Juni 2023 fand eine öffentliche Sondersitzung des Stadtrates statt, in der das Wettbewerbsergebnis präsentiert wurde und die Preise offiziell an den Erst- und Zweitplatzierten verliehen wurden. 
  • Vom 18. Juli bis zum 28. Juli 2023 findet die öffentliche Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse statt. 

Weiteres Vorgehen

Am 20. Juni 2023 fand eine öffentliche Sondersitzung des Stadtrates zum Wettbewerbsergebnis inklusive Preisverleihung statt. Der Stadtrat hat beschlossen, den ersten Preisträger für die Erstellung eines städtebaulichen Entwurfes für das Rother Neuland zu beauftragen. 

TV-Beiträge zum Rother Neuland

Ein Fernseh-Team von SAT1 Bayern war im Oktober 2022 zu Gast in Roth und hat über das Projekt "Revitalisierung LEONI-Gelände" einen kurzen TV-Beitrag gedreht.

Dieser kann in der Mediathek von SAT1 direkt abgerufen werden. 

Ein Fernseh-Team vom Bayerischen Rundfunk war bei der Bürger*innen-Werkstatt und Vor-Ort-Begehung des LEONI-Geländes am 16. Januar 2023 zu Gast.

Der Beitrag wurde am 17. Januar 2023 in der Frankenschau Aktuell übertragen. Dieser kann in der Mediathek des BR eingesehen werden.

Informationen zur Bürger*innen-Werkstatt am 16. Januar 2023

Die Gestaltung des neuen Stadtteils soll nicht nur den Planer*innen, der Verwaltung oder der Politik überlassen werden. Vielmehr ist die Stadt Roth auf die Ideen, Wünsche und Vorschläge ihrer Bürger*innen angewiesen, um ein Quartier entwickeln zu können, das die Bürger*innen auch als ihr Quartier ansehen können - unabhängig davon, ob diese selbst dort einmal wohnen oder arbeiten werden, oder, ob Sie nur daran interessiert sind, dass der Blick über die Schlossmauer auch weiterhin lohnenswert bleibt.

Alle Interessierten waren daher eingeladen, bei der Bürgerwerkstatt am 16. Januar 2023 in der Kulturfabrik oder online über den Live-Stream mitzuwirken. 

Direkt vor der Bürger*innenwerkstatt bestand die Möglichkeit für 50 Rother*innen, sich einen Überblick über das bisherige LEONI-Gelände zu verschaffen und an einer geführten Vor-Ort-Begehung teilzunehmen.

Die von der Stadt Roth angebotene, ca. einstündige Begehung wurde von der UmbauStadt, Wolfgang Lösch (Ehemaliger Geschäftsführer der LEONI) und Steffen Weinreich (LEONI) begleitet.

Die Stadt Roth dankt Herrn Lösch und Herrn Weinreich für die umfassenden Hintergrundinformationen zum Gelände und allen Bürger*innen für die aktive Teilnahme und diverse Ideen und Anregungen. 

HIER ist der Link zum Mitschnitt des Live-Streams für die Bürger*innen-Werkstatt am 16. Januar. 

Anregungen der Bürger*innen vom 16.01.2023

Offen und aufgeschlossen zeigten sich die Rother*innen gegenüber dem generellen Charakter eines Modell- oder Pilotprojektes. Dies ließ sich sowohl aus Vorschlägen zur Integration von Thematiken des klimaangepassten Bauens, einer Smart City, aber auch den Nennungen von anderen bekannten Good-Practice Beispielen als Inspiration erkennen. Die Standpunkte der Bevölkerung zeigen sowohl ein Interesse an diesem neuen Ort der Stadtentwicklung als auch an den Themen für ein innovatives Stadtquartier. Die Anregungen bestärken einige Aspekte der Aufgabenstellung (wie z. B. zum ökologischen Gedanken oder zur Mobilität).

Die am Wettbewerb teilnehmenden Büros erhielten die Ergebnisse der Veranstaltung in zusammengefasster Form, sodass sie diese in ihren Arbeiten berücksichtigen können.

Als Fazit der Veranstaltung wurden folgende Anregungen der Bürger*innen in den Auslobungsunterlagen zusammengefasst benannt:

  • Städtebaulich soll das Gebiet nach dem Wunsch der Anwesenden mehrere Funktionen erfüllen. Das Quartier kann nach Meinung der Bürger*innen Versorgungsfunktionen beherbergen, die in der Innenstadt bisher fehlen, und damit die Innenstadt vervollständigen. Das entstehende Quartier sollte als Ergänzung zur Altstadt gesehen werden und nicht als deren Konkurrenz. In der gesamtstädtischen Struktur kann das Quartier Bindeglied zwischen Bahnhof und Innenstadt sein.
  • In Bezug auf die Bebauung wurden mehrere Wünsche geäußert. So soll sich die Geschichte des Areals in der Baukultur des Entwurfes widerspiegeln und entsprechend zitiert werden. In der Kubatur wurde mehrfach der Wunsch geäußert, auf großformatige Baukörper zugunsten einer kleinteiligen Bebauung zu verzichten. Daneben spielt der Erhalt von Bestandsbauten für die Bürger*innen eine wichtige Rolle. Speziell die Bogenhalle, aber auch das Pförtnerhaus (Kabeltrommel) wurden für einen Erhalt und eine Umnutzung genannt. Für die Bogenhalle kam mehrfach der Wunsch nach einer Markthallennutzung auf, aber auch eine Mehrfachnutzung mit Co-Working, Kunst und Kultur oder sozialem Treffpunkt für das Gebiet und darüber hinaus. Für die Neubauten wurde auf die Verwendung bestimmter Materialien wie Holz Wert gelegt. Zudem wünschten sich die Anwesenden die Begrünung von Fassadenteilen oder Dächern.
  • Verkehrlich gesehen soll eine innovative Strategie verfolgt werden. Bevorzugt wird ein autofreies bis sehr stark autoreduziertes Quartier. Den Bürger*innen war eine ausreichende Infrastruktur für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen besonders wichtig.
  • Die öffentlichen Räume sollten Möglichkeiten der Aneignung bieten, niederschwellig nutzbar sein, sowie generationenübergreifende Inklusion vermitteln. Durch die Charakterisierung der gewünschten Gestaltung der öffentlichen Räume liegt die Interpretation im Bedarf nach konsumfreien Räumen und Begegnungsorten nahe. Hierbei wurde deutlich, dass eher kleinere „Quartiersplätze“ anstatt große „Hauptplätze“ gewünscht werden. Die Nutzung des grünen Freiraumes für Erholung, Sport und Urban Gardening waren die Hauptanliegen an die Grünraumgestaltung. Zudem soll das Element „Wasser“ als Wunsch der Bürger*innen im Entwurf integriert werden.

Rother Neuland als Modellprojekt LANDSTADT BAYERN des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Vorkehr

Anfang 2022 wurde das Modellprojekt LANDSTADT BAYERN des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr aufgelegt mit dem Ziel in zehn Kommunen des Landes konkrete Gebietsentwicklungen in der Planung voran zu bringen. Roth wurde mit dem Rother Neuland neben neun weiteren bayerischen Kommunen als Modellkommune ausgewählt.

Für jedes der Modellprojekte gibt es einen Videobeitrag von Landstadt Bayern, der zu Roth kann hier angesehen werden. 

Das Modellprojekt "LANDSTADT BAYERN" unterstützt kleine und mittlere Städte und Gemeinden dabei, auch hier innovative Wohn- und Lebensformen zu schaffen, die so bereits in den Metropolen im Entstehen sind. Diese sollen durch neue digitale Infrastruktur für ein zukunftsfähiges Wohnen und Arbeiten ergänzt werden. Die ausgewählten Städte und Gemeinden stehen untereinander im Austausch und werden wissenschaftlich begleitet.

„Zentrale Themen von LANDSTADT BAYERN sind neben innovativem Städtebau, Wohnen und Arbeiten auch neue Konzepte für die Daseinsvorsorge, zeitgemäße Ideen für Mobilität und Verkehr, Digitalisierung und Smart City sowie Klimaanpassung, Ökologie und Energie. Gebraucht werden innovative, nachhaltige Ideen für lebendige, urbane Wohnviertel mit eigenständigen räumlichen, gemeinschaftlichen und funktionalen Qualitäten, die zugleich die vorhandenen städtebaulichen Strukturen stärken. Benötigt werden Wohnraumangebote für alle Lebensphasen mit Zugang zur Natur, einer guten digitalen Ausstattung und Vernetzung sowie zeitgemäßen Arbeitsplatzangeboten mit alternativen Nutzungskonzepten.“Aus der Programmankündigung von LANDSTADT BAYERN.

Die Aufnahme in das Modellprojekt "LANDSTADT BAYERN" ist für Roth ein Ansporn, auf dem LEONI-Gelände ein neues Stadtquartier zu schaffen, das in unterschiedlichsten Bereichen eine Vorreiterrolle einnimmt. Hier soll ein funktional gemischtes Lebensumfeld entstehen - mit neuen Ansätzen in den Bereichen:

• Neue Wohnformen (gemischt, generationengerecht, gemeinschaftlich, leistbar)

• Arbeit und Wirtschaft (vernetzt, kooperativ)

• Mobilität (PKW-armes Wohnen, fußgänger-, fahrradfreundlich)

Am 17. Juli 2023 findet beim Bauministerium in München die Projektschau mit der Ausstellung aller zehn Modellprojekte statt. Bis Ende des Jahres 2023 wird seitens des Bauministeriums entschieden, welche drei Kommunen in die nächste Projektphase von LANDSTADT BAYERN kommen. Weitere Informationen zum Modellprojekt sind auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr nachzulesen. 

http://www.stadt-roth.de//de/leben-wohnen/neuland