Mit der Übergabe der Schlüssel zum ehemaligen Fabrikgelände der LEONI am 29. Februar beginnt eine neue Ära für die städtebauliche Entwicklung in Roth.

Über einen Zeitraum von 117 Jahren wurden auf dem fast zehn Hektar großen Fabrikgelände an der Stieberstraße Kabel angefertigt. Im Dezember 2023 lief die letzte Spule über das Band, die mit den abschließenden Worten „Goodbye
Stieberstraße 5 - eine Ära geht zu Ende“ in die Museumssammlung von LEONI übergeben wird. Nachdem die komplette Produktion in die Fabrik der Zukunft umgezogen ist, fiel mit der heutigen Schlüsselübergabe zum Areal der Startschuss für das Rother Neuland. CEO der Division ACS Markus Thoma und Werkleiter Wolfgang Reichel ließen zu diesem bedeutsamen Akt extra einen Schlüssel in Übergröße anfertigen und übergaben diesen gemeinsam mit einem Stück der genannten letzten Kabelspule an Roths Ersten Bürgermeister Andreas Buckreus.

Auf der von der Rednitz und dem ehemaligen Werkskanal eingebetteten innerstädtischen Insel am Rande der Altstadt ist Großes geplant: ein lebenswerter und attraktiver Ort des Wohnens und Zusammenlebens soll entstehen, eine Schwammstadt, welche die Zeichen des Klimawandels berücksichtigt. Um das zu ermöglichen, wurde 2023 ein Wettbewerb ausgeschrieben, zu dem sieben Architekturbüros ihre städtebaulichen Entwürfe mit vielen innovativen Ideen einreichten. Die Umsetzung des gekürten Siegerentwurfes von Büro Schirmer & de Buhr wird als Nächstes im Detail vorbereitet, auch mit fachlicher und monetärer Unterstützung im Rahmen des Modellprojektes „LANDSTADT BAYERN“.

Voraussichtlich noch 2024 beginnen die Abrissarbeiten. Neben dem Rückbau der Produktionsstätten, werden die Altlasten noch einem Sanierungsplan unterzogen. Themen wie Hochwasserschutz, Wasserkraftnutzung oder die Erstellung von Mobilitäts- und Energiekonzepten werden ebenso genau betrachtet. „Wir befinden uns am Beginn eines echten Mammutprojektes. Roth hat dadurch die Möglichkeit bekommen, eine echte Vorreiterrolle für klimabewusstes Bauen einzunehmen und stemmt damit das wohl größte städtebauliche Vorhaben der letzten und der kommenden Jahrzehnte “ befindet Roths Erster Bürgermeister Andreas Buckreus „Die Schlüsselübergabe zum Areal war deshalb ein wichtiger Meilenstein für das Projekt. Und auch, wenn die Schlüssel sicherlich schwer wiegen, blicken wir gespannt auf die bevorstehenden Jahre.“

Das Gelände ist auch nach erfolgter Schlüsselübergabe nicht öffentlich zugänglich und wird sowohl mit einem Bauzaun als auch durch einen Sicherheitsdienst weiterhin gesichert.